Mehr als historische Kleidung: Tag der Tracht
Liebevoll bestickte Schürzen, spitzenverzierte Oberteile und kunstvolle Kopfbedeckungen: Am Tag der Tracht, der am 15. Oktober rund um das Braunschweiger Residenzschloss stattfand, konnten Interessierte geschichtsträchtige Gewänder bestaunen. Zahlreiche Mitglieder regionaler Trachtenvereine hatten sich dort zusammengefunden, um an die textile Pracht längst vergangener Zeiten zu erinnern.
Tatsächlich ist eine Tracht mehr als nur ein Kleidungsstück, denn sie überliefert viele Informationen über den sozialen Stand, den finanziellen Hintergrund und religiöse Zugehörigkeiten seines Trägers. Da die Trachtenträger tief in ihrer Heimat verwurzelt sind und altes Wissen bewahren wollen, hat die Stiftung Braunschweiger Land die Veranstaltung gefördert.
Doch am Tag der Tracht präsentieren die Mitgliedsgruppen nicht nur ihre Bekleidung: Vielmehr konnten Besucher in den Schloss Arkaden an verschiedenen Ständen Informationen sammeln, alte Handwerkstechniken bewundern, sich in Sütterlin versuchen – und sogar Volkstänze ausprobieren. Einige professionelle Vorlagen lieferten Formationen wie die Volkstanzgruppe Westerweyhe, die Karpatentänzer aus Wolfsburg oder die Volkstanz- und Trachtengruppe Bortfeld. Auch die Romantik kam nicht zu kurz: Im Schlossmuseum gab es sogar eine Ausstellung historischer Brauttrachten und Kränze.
Der Tag der Tracht wird jährlich vom Landestrachtenverband Niedersachsen e. V. veranstaltet. Das Format vermittelt regionales Brauchtum auf sehr lebendige Weise und setzt neben dem Austausch der Gruppen untereinander darauf, neue Mitglieder für die Trachten zu begeistern.