Pfand gehört daneben
In den Innenstädten und auf Veranstaltungen ist dieses Bild traurige Realität geworden: Bedürftige Menschen greifen in öffentliche Mülleimer und sammeln daraus Pfandflaschen, die jemand anders achtlos weggeworfen hat. Das wollten sich junge Aktivisten aus Wolfenbüttel nicht länger anschauen: Um den Notleidenden diese Demütigung zu ersparen, setzten sie sich dafür ein, im Stadtgebiet Wolfenbüttel Pfandsammelbehälter an stark frequentierten Mülleimern zu installieren. Zwei weitere Vorteile liegen auf der Hand: Das Stadtbild wird müllfreier und Pfandflaschen gelangen zurück in den Wertstoffkreislauf statt in die Müllverbrennung.
Die Stiftung Braunschweiger Land fand diese nachhaltige Idee unterstützenswert und förderte die Produktion der Sammelbehälter. Diese wurden von einem Wolfenbütteler Kleinunternehmer gefertigt, so dass auch die regionale Wirtschaft von der Aktion profitierte. Die insgesamt 50 Pfandsammelbehälter wurden mittlerweile im ganzen Stadtgebiet verteilt, drei Flaschen passen jeweils in einen Behälter.
Die Initiative geht zurück auf Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in dem Kollektiv „Veränder.bar“ zusammengeschlossen haben. Auch das Wolfenbütteler Jugendparlament trat mit für die Pfandsammelbehälter ein. Unter dem Motto „Pfand gehört daneben“ machen sich die Akteure bereits seit Jahren für ein Umdenken in der Bevölkerung stark.